PZR - Die Professionelle Zahnreinigung
Die professionelle Zahnreinigung (PZR) nimmt in präventiv orientierten Zahnarztpraxen einen immer größeren Raum ein. Ziel dieser professionellen Zahnreinigung ist die Gesunderhaltung der Zähne und des Zahnhalteapparates. Die Hauptverursacher von Karies und Parodontose sind hartnäckige bakterielle Zahnbeläge, gegen die auch die gewissenhafteste Zahnpflege nicht immer ankommt. Deshalb gibt es die professionelle Zahnreinigung, die in der Zahnarztpraxis von speziell dafür ausgebildeten Fachkräften durchgeführt wird.
Nach der Untersuchung werden die harten Beläge auf den Zahnoberflächen, in den Zahnzwischenräumen und in den Zahnfleischtaschen entfernt. Auch Verfärbungen durch Kaffee, Tee oder Zigarettenkondensat sind dann verschwunden. Um dann die weichen Beläge (Plaque) zu entfernen, werden verschiedenen Handinstrumente, kleine Bürstchen und Zahnseide benutzt. Die anschließende Politur glättet die Zähne und verhindert so eine Festsetzung von Bakterien an rauen Stellen. Anschließend werden die Zähne mit einem Fluoridlack überzogen. Zur professionellen Zahnreinigung gehört auch eine Beratung für die Pflege der Zähne zu Hause.
Sie fragen sich sicher: Wie oft ist eine Professionelle Zahnreinigung (PZR) sinnvoll?
Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass die PZR im Abstand von sechs Monaten angebracht ist, um Zähne und Zahnfleisch gesund zu halten. Je nach individuellem Erkrankungsrisiko sind jedoch andere Zeitintervalle sinnvoll.
Grundsätzlich sollte jeder Patient, der sein gesundes Gebiss erhalten bzw. seine bereits vorhandenen Erkrankungen effektiv behandeln möchte, regelmäßig eine PZR vornehmen lassen. Bei bestimmten Patienten liegt jedoch ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Karies oder Parodontose vor:
- Schwangere
- Patienten die bereits Karies haben
- Patienten mit festsitzenden kieferorthopädischen Geräten (Brackets)
- Patienten mit Zahnersatz
- Parodontose-Patienten
- Ältere Patienten
Schwangere Patientinnen neigen häufig dazu, ihre Ernährungsgewohnheiten umzustellen. Somit wird das physiologische Gleichgewicht im Biotop Mundhöhle gestört. Außerdem gilt es, einer Übertragung des Karies-Leitkeimes Streptococcus mutans von der Mutter auf das Kind, entgegenzuwirken. Zumeist am Anfang der Schwangerschaft auftretende Übelkeit, erschwert der Patientin eine gründliche Mundhygiene. Hier kann die Zahnarztpraxis hilfreich unterstützen.
Kariesaktive Patienten bedürfen einer besonders intensiven Betreuung seitens des Praxisteams. Auch hier gilt es die Stellen, an denen gehäuft Beläge haften, gründlich zu beseitigen. Da die Zahnzwischenräume besonders anfällig für Zahnbelag sind, müssen sie im Rahmen der PZR besondere Aufmerksamkeit finden.
Patienten mit festsitzenden kieferorthopädischen Geräten (Brackets):
Patienten, die Multiband-Apparaturen tragen, sind in ihren Hygienemaßnahmen stark gefordert, da die Brackets prädestiniert für Plaqueablagerungen sind. Bei diesen Patienten ist eine kontinuierlich zu wiederholende professionelle Zahnreinigung unerlässlich, um Zahnfleischentzündungen und Entkalkungsprozessen vorzubeugen.
Patienten mit umfangreichem festsitzenden Zahnersatz (Kronen, Implantate, Brücken) sollten regelmäßig eine professionelle Zahnreinigung durchführen lassen, da jeder Kronenrand und mag er noch so korrekt gestaltet sein, einen Risikofaktor darstellt. Patienten mit Teleskoparbeiten oder Klammerkonstruktionen sollten ebenso in ein PZR-Programm eingebunden werden.
Bei Patienten mit Zahnfleischerkrankungen ist es im Rahmen der Vorbehandlung unerlässlich, Plaque und Zahnstein im sichtbaren Bereich gründlich zu entfernen. Nach erfolgter Parodontosebehandlung ist die professionelle Zahnreinigung eine sinnvolle Unterstützung des Patienten, das durch die Therapie erreichte Ergebnis möglichst lange zu halten.
Ältere Patienten werden in den Praxen zukünftig immer mehr an Bedeutung zunehmen, da die Bevölkerung immer älter wird und mehr eigene Zähne aufweist als noch vor einigen Jahren. Diesen Zahnbestand gilt es zu erhalten. Auch hier ist die PZR sehr hilfreich, da gerade ältere Patienten zuweilen Hygienedefizite durch beispielsweise eingeschränkte Motorik, Augenerkrankungen und Sichtprobleme aufweisen. Außerdem können freiliegende Wurzeloberflächen ein besonderes Kariesrisiko darstellen. Zahlreiche Patienten nehmen Medikamente ein, die den im Alter ohnehin schwächeren Speichelfluss reduzieren, so dass ein adäquater Remineralisationsprozess nicht mehr gewährleistet ist.
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